Spiros Simitis: Unterschied zwischen den Versionen

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Von 1964 bis 1969 war Spiros Simitis Professor für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht sowie Internationales Privatrecht an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Seit 1969 ist er Professor für Arbeitsrecht, Bürgerliches Recht und Rechtsinformatik mit einem Schwerpunkt auf dem Thema [[Datenschutz]] an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Außerdem ist Spiros Simitis Direktor der Forschungsstelle für Datenschutz an der Universität Frankfurt und Gastprofessor u. a. an den Universitäten Yale (seit 1980) und Paris (seit 1990).
Von 1964 bis 1969 war Spiros Simitis Professor für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht sowie Internationales Privatrecht an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Seit 1969 ist er Professor für Arbeitsrecht, Bürgerliches Recht und Rechtsinformatik mit einem Schwerpunkt auf dem Thema [[Datenschutz]] an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Außerdem ist Spiros Simitis Direktor der Forschungsstelle für Datenschutz an der Universität Frankfurt und Gastprofessor u. a. an den Universitäten Yale (seit 1980) und Paris (seit 1990).


1975 nahm der gebürtige Grieche die deutsche Staatsangehörigkeit an.<ref>[http://www.swr.de/wortwechsel/-/id=3053980/nid=3053980/did=6393034/bwcqbj/index.html ''Walter Janson im Gespräch mit Spiros Simitis''], [[SWR]]-Sendung vom 20. Juni 2010</ref>
1975 nahm der gebürtige Grieche die deutsche Staatsangehörigkeit an.<ref>[http://www.swr.de/wortwechsel/-/id=3053980/nid=3053980/did=6393034/bwcqbj/index.html ''Walter Janson im Gespräch mit Spiros Simitis''], SWR-Sendung vom 20. Juni 2010</ref>


Simitis war von 1975 bis 1991 [[Hessischer Datenschutzbeauftragter]].
Simitis war von 1975 bis 1991 Hessischer Datenschutzbeauftragter.


1977 war er als Anwärter für das neu geschaffene Amt des [[Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit|Bundesdatenschutzbeauftragten (BfD)]] im Gespräch. Auf Grund seiner Erfahrungen als hessischer Datenschutzbeauftragter galt er als ideale Besetzung. Simitis lehnte den Ruf nach Bonn jedoch ab. Seiner Meinung nach war die BfD-Dienststelle personell unzureichend ausgestattet und zudem zu eng mit dem Bundesinnenministerium verbunden.<ref>DER SPIEGEL Nr. 47/1977, S. 100.</ref> Daraufhin wurde das Amt dem Juristen [[Hans Peter Bull]] übertragen.
1977 war er als Anwärter für das neu geschaffene Amt des [https://www.bfdi.bund.de Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit] (BfD) im Gespräch. Auf Grund seiner Erfahrungen als hessischer Datenschutzbeauftragter galt er als ideale Besetzung. Simitis lehnte den Ruf nach Bonn jedoch ab. Seiner Meinung nach war die BfD-Dienststelle personell unzureichend ausgestattet und zudem zu eng mit dem Bundesinnenministerium verbunden.<ref>DER SPIEGEL Nr. 47/1977, S. 100.</ref> Daraufhin wurde das Amt dem Juristen Hans Peter Bull übertragen.


== Mitgliedschaften und Kommissionen ==
== Mitgliedschaften und Kommissionen ==


Seit 1966 ist Spiros Simitis Mitglied des Deutschen Rates für Internationales Privatrecht. Von 1966 bis 1980 war er Generalsekretär der Internationalen Zivilstandskommission und von 1975 bis 1991 Hessischer Landesbeauftragter für den Datenschutz. Außerdem war er von 1979 bis 1982 Mitglied der Deputation des Deutschen Juristentages und von 1982 bis 1986 Vorsitzender der Expertenkommission für Datenschutzfragen des Europarats. Seit 1988 ist er ständiger Berater der EG-Kommission in Datenschutzfragen. Von 1990 bis 1996 war er Mitglied des Forschungsrates des Europäischen Hochschulinstituts in Florenz, 1994 Berater des Internationalen Arbeitsamtes für die Ausarbeitung einer Regelung des [[Arbeitnehmerdatenschutz]]es, von 1998 bis 1999 Vorsitzender der High-Level-Experten-Kommission der EG-Kommission zur [[Charta der Grundrechte der Europäischen Union|Grundrechtecharta]], von 1999 bis 2001 Mitglied der Strategiekommission zur weiteren Entwicklung des Europäischen Hochschulinstituts Florenz und 2001 folgte durch Beschluss des [[Bundeskabinett]]s die Berufung zum Mitglied des Nationalen Ethikrates, zu dessen Vorsitzenden er anschließend gewählt wurde. Diese Funktion hatte Simitis bis 2005 inne. Seit 2008 ist er erneut Mitglied in diesem inzwischen in ''Deutschen Ethikrat'' umbenannten Gremium.
Seit 1966 ist Spiros Simitis Mitglied des Deutschen Rates für Internationales Privatrecht. Von 1966 bis 1980 war er Generalsekretär der Internationalen Zivilstandskommission und von 1975 bis 1991 Hessischer Landesbeauftragter für den Datenschutz. Außerdem war er von 1979 bis 1982 Mitglied der Deputation des Deutschen Juristentages und von 1982 bis 1986 Vorsitzender der Expertenkommission für Datenschutzfragen des Europarats. Seit 1988 ist er ständiger Berater der EG-Kommission in Datenschutzfragen. Von 1990 bis 1996 war er Mitglied des Forschungsrates des Europäischen Hochschulinstituts in Florenz, 1994 Berater des Internationalen Arbeitsamtes für die Ausarbeitung einer Regelung des [[Arbeitnehmerdatenschutz]]es, von 1998 bis 1999 Vorsitzender der High-Level-Experten-Kommission der EG-Kommission zur [[Charta der Grundrechte der Europäischen Union|Grundrechtecharta]], von 1999 bis 2001 Mitglied der Strategiekommission zur weiteren Entwicklung des Europäischen Hochschulinstituts Florenz und 2001 folgte durch Beschluss des Bundeskabinetts die Berufung zum Mitglied des Nationalen Ethikrates, zu dessen Vorsitzenden er anschließend gewählt wurde. Diese Funktion hatte Simitis bis 2005 inne. Seit 2008 ist er erneut Mitglied in diesem inzwischen in ''Deutschen Ethikrat'' umbenannten Gremium.


In seiner beruflichen Laufbahn erhielt Spiros Simitis eine Reihe von Ehrungen durch internationale Kommissionen und Universitäten. So ist er seit 1992 Ehrendoktor der Demokrit-Universität Thrakien und seit 2003 Ehrendoktor der Universität Athen, außerdem seit 2002 Ehrenmitglied der Deputation des Deutschen Juristentages und seit 2003 Korrespondierendes Mitglied der Akademie von Athen.
In seiner beruflichen Laufbahn erhielt Spiros Simitis eine Reihe von Ehrungen durch internationale Kommissionen und Universitäten. So ist er seit 1992 Ehrendoktor der Demokrit-Universität Thrakien und seit 2003 Ehrendoktor der Universität Athen, außerdem seit 2002 Ehrenmitglied der Deputation des Deutschen Juristentages und seit 2003 Korrespondierendes Mitglied der Akademie von Athen.
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.zeit.de/online/2007/39/datenschutz-simitis?page=all „Der Datenhunger wächst“] Ludwig Greven im Gespräch mit Spiros Simitis auf [[Die Zeit|Zeit online]], 21. September 2007
* [http://www.zeit.de/online/2007/39/datenschutz-simitis?page=all „Der Datenhunger wächst“] Ludwig Greven im Gespräch mit Spiros Simitis auf Zeit online, 21. September 2007
* [https://www.datenschutzzentrum.de/interviews/simitis/ Videointerview zur Geschichte und Programmatik des Datenschutzes (2009)]
* [https://www.datenschutzzentrum.de/interviews/simitis/ Videointerview zur Geschichte und Programmatik des Datenschutzes (2009)]
*http://online.munzinger.de/search/document?index=mol-00&id=00000015230&type=text/html&query.key=IHCumeQ4&template=/publikationen/personen/document.jsp&preview=
*http://online.munzinger.de/search/document?index=mol-00&id=00000015230&type=text/html&query.key=IHCumeQ4&template=/publikationen/personen/document.jsp&preview=
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